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Steffi

Eine seltene Schönheit

Die Elsbeere ist einer der seltensten Baumarten in Deutschland. Einzelnstehende Elsbeeren haben eine weit ausladende Krone, ähnlich wie Apfel- oder Birnbäume. Auch die Borke ähnelt der eines Birnbaumes. So lassen sich beide im Winter leicht verwechseln.

In ihrem lateinischen Name Sorbus torminalis steckt das Wort Bauchschmerzen (torminalis). Das aber nicht, weil die Früchte der Elsbeere ungenießbar sind, sondern ganz im Gegenteil. Die kleinen dunkelroten Beeren helfen gegen die Ruhr und andere Krankheiten im Magen-Darm-Bereich. Deswegen ist die Elsbeere auch unter dem Namen „Ruhrbaum“ bekannt. Doch das Wissen über die heilende Wirkung der Beeren ist mit den Bäumen verschwunden.

Schaut man sich den Baum genauer an, fragt man sich, warum er so selten geworden ist. Er stellt keine besonderen Ansprüche an den Boden und könnte weit verbreitet sein. Als Jungpflanze verträgt er viel Schatten. Erst in späteren Jahren ist er auf viel Licht angewiesen. Die Elsbeere wird bis zu 300 Jahre alt und bis zu 30 Meter hoch. Damit ist sie das größte Rosengewächs überhaupt. Doch in Deutschland erreicht sie nur selten ihre volle Größe. Durch die Forstwirtschaft wurden in den Wäldern nur solche Exemplare zurückgelassen, die wirtschaftlich minderwertig sind.Im Jahre 1900 wurde das Holz der Elsbeere bei der Pariser Weltausstellung zum schönsten Holz der Welt gekürt. Bis heute ist es eines der edelsten Hölzer der Welt und wird von Schreinern und Drechslern, aber auch von Musikinstrumentenbauern für seine hohe Belastbarkeit, Elastizität und Festigkeit sehr geschätzt.Spätestens im Frühling wird der Unterschied zwischen Elsbeere und Birne deutlich. Die Blätter der schönen Else sind nicht oval wie die der Birne, sondern ähneln mit ihrer handförmigen Lappung eher Ahornblättern. Doch der entscheidende Unterschied ist, dass die fünf Teile nicht gleichförmig sind.

Nicht nur im Frühjahr ist die Elsbeere eine Augenweide, auch ihr Herbstkleid ist besonders schön. Es verfärbt sich von feuerrot über orange nach gelb. Die Früchte reifen zwischen Juli und September. Wie bei Birnen ist das Fruchtfleisch körnig, denn auch die Elsbeeren-Früchte enthalten sogenannte Steinzellen. Pur genossen schmecken sie süßlich-sauer und haben einen hohen Vitamin-C-Anteil. Die rot-braunen, runden Beeren helfen nicht nur gegen Magenbeschwerden, sondern lassen sich vielfach verwenden. Man kann sie zu Kompott, Marmelade, Gelee oder Fruchtsäften verarbeiten oder als Zutat für Schokolade, Konfekt, Käse, Kekse, Kuchen und Torten verwenden.

 
 

…warum erzählen wir etwas über die Elsbeere? Ihre vielen guten Eigenschaften waren ausschlaggebende Beweggründe bei der Suche nach einem Baum für unser neues Dorfgemeinschaftshaus. Es sollte ein nachhaltiger, seltener, heimischer, klimaverträglicher und wertvoller Baum sein, an dem wir lange Freude haben. Wir sind überzeugt, dass wir mit der Elsbeere die richtige Wahl getroffen haben. Keine Angst, den ausgewachsenen Baum mit 30 Metern Höhe erleben wahrscheinlich nicht einmal unsere Urenkel.

Auch bei den anderen Bäumen, die auf der Rückseite des Gemeinschaftshauses an der Außenterrasse gepflanzt wurden, haben wir uns Gedanken gemacht. Mit der Entscheidung für zwei Zieräpfel und drei Felsenbirnen konnten wir unterschiedliche Ziele erreichen. Die genannten Bäume zeigen im Frühjahr eine üppige Blüte, im Sommer spenden sie Schatten und durch ihre Wuchsform werden sie nicht übermäßig groß, so dass die Photovoltaikanlage nicht beschattet wird. Im Herbst fallen sie durch eine tolle Färbung ihrer Blätter auf und während die üppige Blüte im Frühjahr von Insekten genutzt wird, sind die kleinen Früchte im Herbst und Winter Nahrung für unsere heimische Vogelwelt.

Am vergangenen Samstag, den 14.12.24 war es nun endlich so weit. Das Wetter war perfekt, trocken, kühl und der Boden nicht schlammig. So konnten einige engagierte Mitglieder die Elsbeere und fünf weitere Bäume im Außengelände unseres neuen Gemeinschaftszentrums einpflanzen.

Bei der gemeinsamen Arbeit wurde auch wieder viel Wissen ausgetauscht. Insbesondere war hier das Fachwissen unseres ersten Vorstandes Andreas Mehlhorn von großem Vorteil, der vor kurzem seine Baumwartausbildung erfolgreich abgeschlossen hat.

Auch für das leibliche Wohl war durch warmen Kaffee und leckere Leberkässemmeln gesorgt.

An dieser Stelle nochmal ein herzliches Dankeschön an die Helfer und auch an die Firma GALA Bau Schneider für die Bereitstellung von Material und Werkzeug.

 


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